Winzerarbeit von Juli bis Dezember

Mit Beginn des Sommermonats Juli weisen alle Zeichen am Rebstock schon Richtung neue Ernte, die im Burgenland bei manchen Frühsorten bereits im August starten kann. Begleiten Sie uns durch das zweite Winzer-Halbjahr, das uns vom Weingarten in den Weinkeller bringen wird.

Sonne, Wind und Wetter haben im ersten Halbjahr die Entwicklung der Rebstöcke und der Trauben beeinflusst und gefördert. Die erfahrenen Winzer am Neusiedlersee können jetzt mit geübtem Blick einschätzen, wie die Lese des laufenden Jahres aussehen könnte, wenn die klimatischen Bedingungen optimal zur Reifung der Trauben beitragen. Die Arbeit im Weingarten ist immer auch eine sehr emotionale Sache, neben den professionellen Tätigkeiten gehören Hoffen und Bangen zum Winzeralltag. Bis der Most im Keller landet, gibt es jede Menge zu tun.

Teil 1 lesen – Winzerarbeit von Jänner bis Juni

 

Juli und August – Balance zwischen Blatt und Traube

Während zahlreiche Urlauber Wanderungen und Badespaß am Neusiedlersee genießen, stellen Winzer die für die Reife unerlässliche Balance zwischen der Blattfülle und Traubenzahl am Rebstock her. Zunächst werden die zu langen Triebe beim „Wipfeln“ eingekürzt. Blätter und Geiztriebe im Bereich der Trauben werden ausgebrochen. Die Anzahl der Trauben bestimmt die Qualität des Leseguts, daher werden überzählige Weintrauben ebenfalls entfernt. Das richtige Verhältnis von Laub zu Traube ist aus mehreren Gründen besonders wichtig. Erstens können Weinbeeren – so wie Menschen – einen Sonnenbrand bekommen, der sich im Wein negativ auf den Geschmack auswirkt. Dieser enthält dann mehr Bitterstoffe, was man unbedingt vermeiden möchte. Zweitens muss das Laub so luftig sein, dass der ganze Rebstock nach einem Regenguss rasch abtrocknen kann, denn das verhindert die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten.

Während der Sommermonate überprüft der Winzer bereits die Qualität der Weinbeeren. Mostgewicht und pH-Wert zeigen an, wann der beste Lesezeitpunkt bevorsteht. Durch die Reifung steigt der Zuckergehalt in jeder einzelnen Weinbeere und die Säure verringert sich. Ist das ideale Verhältnis von Zucker uns Säure erreicht, beginnt die Ernte. Darum wird im Keller schon alles vorbereitet, von der Presse über die Lesekisten bis zu den Gärtanks. Jetzt heißt es abwarten und ein Glaserl Wein aus dem Vorjahr trinken.

 

September und Oktober – Weinlese und Mostverarbeitung

Den Startschuss für die Weinlese geben die Trauben, die den gewünschten Reifegrad erreicht haben. Die Hauptlese findet im September statt: Nun ist für den Winzer die arbeitsintensivste Zeit gekommen. Mit Familie und Freunden wird oft von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang gelesen, wobei gutes Wetter eine rasche, reichliche und problemlose Ernte ermöglicht. Die Trauben für Premium Sparklings von SZIGETI werden von Hand vom Stock genommen und vorsichtig in Lesekisten gelegt – je nachdem, welche Qualität, festgelegt in der Österreichischen Sektpyramide, erreicht werden soll.

Die geernteten Trauben werden zur Kellerei gefahren, sofort als Ganzes gepresst oder gerebelt und anschließend gepresst. Der Duft von süßem Most erfüllt den ganzen Raum und die sämige Flüssigkeit füllt nach und nach die vorbereiteten Tanks. Anschließend beginnt der Most zu gären, entweder spontan oder unter Beigabe von Reinzuchthefen. Bei der Herstellung von Rotwein ist die Vorgehensweise etwas anders: Die Trauben werden auf der Maische, also mit den Schalen, vergoren. Das verleiht dem Rotwein die gewünschte Farbe und die typischen Tannine. Tipp: In den Buschenschänken können Sie frischen Most oder Sturm, bereits leicht vergorenen Most, probieren!

Alles über Hefe zur Sekterzeugung

Info von der Weinlese bis zum Most

 

November und Dezember – Kellerarbeit und Weinausbau

Während das leuchtende Gold des Laubs im Weingarten immer öfter von zarten Nebelschleiern umwoben wird und Krähen nach verbliebenen Trauben Ausschau halten, verlagert sich die Winzerarbeit in den Keller. Ist die alkoholische Gärung des Traubensaftes abgeschlossen, werden die jungen Weine „abgezogen“ (Hefebodensatz, Grobhefe, Schwebsoffe sowie Frucht- und Schalenbestandteile werden entfernt) und – je nach Philosophie und gewünschtem Ergebnis – in Tanks, Fässer oder Betoneier umgefüllt. Ab nun entwickelt sich der neue Jahrgang mehr oder weniger ungestört, je nach Vorgangsweise des Winzers. Ist der Wein trinkfertig, wird er als „Heuriger“ in den burgenländischen Buschenschänken verkauft, natürlich gerne zusammen mit vorwiegend kalten Spezialitäten wie geräuchertem Speck, Wurst, Käse und Salaten.

Im Dezember und teilweise bis in den Februar hinein wird am Neusiedlersee der Eiswein gelesen. Mindestens -7 °C kalt muss es sein, damit die mittlerweile leicht rosinenartig aussehenden Weinbeeren den nötigen Zuckergehalt aufweisen, der für die Erzeugung von Eiswein nötig ist. Dabei sind seitens des Winzers Geduld und eine gewisse Risikobereitschaft gefragt – verläuft die Witterung ungünstig, kann die gesamte Ernte verloren gehen. Bei der Pressung ist der Most hoch konzentriert und sehr süß. Trinkfertiger Eiswein wird vor allem zu süßen Desserts in kleinen Mengen, gerne in Likörgläsern, gereicht.

 

Für SZIGETI Premium Sparklings werden frische und trockene Weine angeliefert – was danach mit ihnen passiert, erfahren Sie bei einer Kellerführung in der Sektkellerei SZIGETI in Gols!

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