So läuft eine Kellerführung bei SZIGETI ab

Die ganze Vielfalt burgenländischen Sekts und die Geheimnisse seiner Herstellung entdecken Sie am besten bei einer Kellerführung samt Verkostung. Peter Szigeti, Inhaber der gleichnamigen Sektkellerei in Gols am Neusiedlersee, erzählt uns heute, was Sie bei einem Besuch erfahren, entdecken und erleben können.

Peter Szigeti hat sich vor rund 30 Jahren der Erzeugung von Sekt nach der Méthode Traditionnelle, auch als Champagnermethode bekannt, verschrieben. Er veredelt Weine aus dem Burgenland zu rebsortenreinem Sekt und großartigen Cuvées. Dabei ist es ihm wichtig, dass die Weine ausschließlich aus der Region Neusiedlersee kommen: „Die Trauben für unseren Sekt wachsen in 20 bis maximal 30 Kilometer Umgebung!“ Eine wichtige Information gleich zum Start der Kellerführung, in dem ein echtes, unverwechselbares Stück Burgenland reift und abgefüllt wird.

Willkommen auf der Insel der Seligen

Gleich bei der Ankunft vor der Sektkellerei SZIGETI folgt eine herzliche Begrüßung mit der kurzen Vorstellung des Betriebs. Peter Szigeti lässt es sich natürlich nicht nehmen, auf die Herkunft seines Namens und dessen korrekte Aussprache hinzuweisen: „Szigeti, mit gesprochen scharfem S, so wie in Szegediner Gulasch, ganz einfach!“ Der Name kommt aus dem Ungarischen, Sziget ist das Wort für Insel, ein Szigeti demnach ein Insulaner. Peter Szigetis logische Schlussfolgerung: „Ich lebe auf der Insel der Seligen!“ So kann man die grüne, dicht mit Weingärten bestandene Gegend am Neusiedlersee auch gerne bezeichnen. Apropos Gegend: Auf einer Schautafel erfahren Besucher mehr über die Weinbauregion und die Lage der Sektkellerei im malerischen Ort Gols. Und dann geht’s schon ab in den Keller.

Fast wie Alchemie - Grundwein und Tirage

Statt Kellerromantik mit dunklen Holzfässern und Kerzenschein im gemauerten Gewölbe begegnet man in Peter Szigetis aufgeräumten Sektkeller zunächst blanken, glänzenden Nirosta-Tanks, in denen Most gekühlt wird und damit kontrolliert vergärt. Der Wein wird danach mit einer Temperatur von 0 bis -2 °C behandelt, damit der Weinstein ausflockt. „Im Wein macht der Weinstein gar nichts, im Sekt stört er aber das Kohlensäureverhalten“, erklärt der Sektspezialist. Nun geht es ans Eingemachte: Besucher erfahren, dass dem sehr trockenen Grundwein Zucker zugefügt und eine Hefezubereitung hergestellt wird. Die sogenannte Tirage setzt die zweite Gärung in Gang, die aus dem Wein Sekt werden lässt. Das Prozedere erinnert trotz der modernen Umgebung doch ein wenig an Alchemie und lässt erahnen, wie zu Zeiten von Dom Pérignon in damals dunklen Kellern experimentiert wurde.

Füllen und Rütteln – der lange Weg zum Sekt

An der Füllmaschine zeigt Peter Szigeti an einer Flasche, wie der Sekt auf der Hefe liegt. Es dauert zwei bis drei Monate, bis durch die zweite Gärung Zucker zu Alkohol wird und die beliebte feine Kohlensäure entsteht. Nachdem Sekt aber mindestens neun Monate auf Hefe liegen muss, um seinen Charakter auszubilden, betreibt die Sektkellerei SZIGETI Außenlager. Peter Szigeti: „Wir haben in der Sektkellerei viel zu wenig Platz, daher dürfen unsere Premium Sparklings außerhalb in Ruhe liegen, bis wir sie zum Rütteln wieder in den Keller holen.“ Wie mühsam das erwähnte Rütteln zu Dom Pérignons Zeiten war, demonstriert der Sektkenner an einem alten hölzernen Rüttelpult. Die moderne, computergesteuerte Rüttelmaschine löst längst viele Stunden mühevolle Handarbeit ab. Nach erfolgter Remuage (dem französischen Wort für den Rüttelvorgang) befindet sich der Hefepfropf im Hals der Flasche. Aber wie kommt er da heraus?

Degorgieren und Dosage – die letzten Schritte

Peter Szigeti macht es vor: Der Hals der Sektflasche mitsamt der Hefe wird in ein Kältebad getaucht. Nun wird der Kronenkorken gelöst – und schwupps! – die Kohlensäure befördert den Eispfropf mit einem Knall nach draußen. Mit einer Maschine geht auch das Degorgieren ruck-zuck und jetzt kommt das große Finale: Zum Ausgleich der durch das Degorgieren verloren gegangenen Flüssigkeit und zur geschmacklichen Abrundung wird dem Sekt nun die Dosage beigegeben. Was da genau drin ist, erfahren die Besucher von Peter Szigeti allerdings nicht, denn: „Die Zusammensetzung des Liqueur de dosage ist in jeder Sektkellerei ein wohl gehütetes Geheimnis. Damit verleihen wir unserem Sekt seinen unvergleichlichen Geschmack.“ Nun muss die Flasche verschlossen werden – in der Sektkellerei SZIGETI mit hochwertigem Naturkork, der, wie Peter Szigeti zeigt, vor dem Verkorken eine zylindrische Form hat, „das Sektschwammerl, wenn man so sagen will, entsteht erst durch den Druck, dem der Kork in der Flasche ausgesetzt ist!“ Damit der Kork auch bleibt, wo er hingehört, wird er mit der Agraffe, einem Drahtkörbchen samt kleinem Deckel, befestigt.

Genuss pur – die Sektverkostung

Wem jetzt nach den vielen interessanten Informationen ein wenig der Kopf schwirrt, der kann sich bei der folgenden Sektverkostung ein Bild vom Ergebnis der zahlreichen Arbeitsschritte machen. Peter Szigeti tischt je nach Wunsch drei, sechs oder mehr Proben auf, die verkostet und besprochen werden. Besucher erfahren jetzt, was es mit den verschiedenen Geschmacksbezeichnungen von brut nature bis doux auf sich hat, was eine Reserve und eine Große Reserve auszeichnet, wie überraschend ein Muskat-Sekt schmeckt und wie die beliebte Cuvée Prestige komponiert wird. Abschließend kann man mit Gewissheit von sich behaupten, das Thema burgenländischer Sekt recht umfassend erkundet und verkostet zu haben. Ein Genuss, der von sich aus nach Wiederholung ruft!

 

Tipps für Ihre Planung: Kellerführungen sind nach Anmeldung für Gruppen von 6 bis 60 Personen möglich und zwar jeweils von Montag bis Freitag von 08:00 – 12:00 und von 13:00 – 15:00 Uhr. Melden Sie sich jetzt für Ihre Führung in der Sektkellerei SZIGETI online an!

 

logo-white-claim
SIE SIND ÄLTER ALS 18?
Die Inhalte dieser Seite sind nicht für Personen gedacht, die das in ihrem Land gültige, gesetzliche Alter, um Alkohol zu kaufen oder konsumieren, noch nicht erreicht haben. Danke für Ihr Verständnis!