So fördern Winzer die Biodiversität im Weingarten
Den Partnerwinzern von Peter Szigeti ist es schon längst klar, dass eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt im Weingarten die Qualität der Trauben positiv beeinflusst. Worauf achten die Winzer und wie gestalten sie ihre Weingärten als Teile eines viel größeren ökologischen Systems?
Nachhaltigkeit ist für Peter Szigeti vom Weingarten bis zum Vertrieb seiner Premium Sparklings ein fundamentales Anliegen: „Wir wollen die Weingärten gesund und ertragreich halten, für uns und die Generationen nach uns. Das geht nicht gegen, sondern nur mit der Natur.“ Was macht das Ökosystem Weingarten aus und wie ist es mit der angrenzenden Natur verflochten? Peter Szigeti eröffnet uns einen lebendigen Kosmos – von unsichtbaren Mikroorganismen bis zu bunten Schmetterlingen.
Peter, was genau bedeutet Biodiversität im Weingarten?
Biodiversität ist ein anderes Wort für die Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten innerhalb eines definierten Lebensraums. Wichtig ist der genetische Reichtum innerhalb der verschiedenen Arten, ob Insekten, Vögel oder Reptilien wie die Eidechsen. Was wir nicht sehen, aber genauso bedeutsam ist, ist das Leben unter der Erde. Verschiedene Würmer und Mikroorganismen sorgen überhaupt erst dafür, dass eine bunte Pflanzenwelt entstehen kann.
Warum ist die Pflanzenvielfalt so wichtig?
Da machen wir jetzt einen Schritt zurück und sehen uns erst einmal die Mikroorganismen an. Rund 30 Prozent der Energie, die ein Weinstock durch Photosynthese erzeugt, geht in die Versorgung von rund fünf Billionen Mikroorganismen, die in seinem Wurzelwerk leben. Diese kleinen Lebewesen versorgen den Weinstock im Gegenzug mit Mineralstoffen und schützen ihn vor Schädlingen. Jetzt kommen die Würmer ins Spiel. Indem sie Gänge in den Boden graben, sorgen sie für die Durchlüftung und der Boden kann mehr Wasser aufnehmen. So, jetzt sind wir bei den Pflanzen! Bei diesen optimalen Voraussetzungen gedeihen in begrünten Rebgassen und an den Randstreifen der Weingärten vielfältige Grün- und Blühpflanzen, die wiederum Nahrung für Insekten bieten.
Was brauchen Insekten und Reptilien für ihr Leben im Weingarten?
Der Winzer kennt sein Terroir, also das Zusammenspiel von Boden, Wind und Wetter. Er weiß, welche Kleintiere sich in seinem Weingarten wohl fühlen und was sie zum Leben brauchen. Auch hier ist Vielfalt wieder das Thema. Die begrünten Rebgassen und Randstreifen habe ich schon erwähnt. Wichtig sind auch Natursteinmauern, die zum Beispiel Eidechsen Verstecke und Schlafplätze bieten. Wasserverdichtete Sand- und Schotterwege sind die Heimat von zahlreichen Wildbienenarten und Erdhummeln. Brennesselstauden sind die Kinderstube von Schmetterlingen – die Raupen ernähren sich von den Blättern.
Welche Rolle spielt die Umgebung des Weingartens?
Ein Weingarten ist kein solitäres System. Das Drumherum spielt eine ganz große Rolle. Streuobstwiesen, Bäume, naturbelassene Waldränder und bei uns natürlich der Neusiedler See mit seinem eigenen Klima prägen die Biodiversität. Insekten locken Vögel an: Im Weingarten kannst du Nachtigallen, Feldlerchen und Neuntöter beobachten, aber auch Turmfalken und andere Raubvögel, die die Wühlmäuse in Schach halten. Du siehst, der Weingarten samt Umgebung beherbergt ganze Nahrungsketten. Und jetzt kommt’s: Rebstöcke profitieren ganz unmittelbar von dieser Biodiversität. Sie sind widerstandsfähiger, werden älter und liefern Trauben von bester Qualität. Die Erkenntnis, dass Fauna und Flora in ihrem komplexen Zusammenspiel letztlich den besten Wein liefern, ist doch für jeden Winzer ein unschlagbares Argument.
Was ist der Unterschied zwischen nachhaltig und kontrolliert biologisch?
Du sprichst unseren Bio-Sekt an! Ja, wir legen großen Wert auf nachhaltige Weingartenwirtschaft und wollen das auch unzweifelhaft kommunizieren. Kontrolliert biologisch bedeutet, dass der Winzer seinen nachhaltigen Weinbau an bestimmten Kriterien, die von einem unabhängigen Bio-Verband geprüft werden, ausrichtet. Der entscheidende Unterschied ist also nicht unbedingt die Arbeitsweise, sondern der Nachweis einer unabhängigen Kontrolle. So können unsere Kundinnen und Kunden sicher sein, dass sie Sekt genießen, bei dessen Herstellung auf natürliche Kreisläufe und Nachhaltigkeit garantiert größter Wert gelegt wird.
Wie nachhaltig arbeitet deine Sektkellerei?
Wir haben bereits eine Reihe von Maßnahmen etabliert uns sind mit unseren Lieferanten im Gespräch, zum Beispiel was eine Reduzierung des Flaschengewichts betrifft. Auch beim Versand, bei den Verpackungsmaterialien und beim Ressourceneinsatz arbeiten wir ständig an nachhaltigen Lösungen. Dazu erzähle ich dir gerne beim nächsten Mal mehr!
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