Sektkorken – Naturprodukt aus Eichenrinde

Ist die Sektflasche erst einmal geöffnet, wird dem Kork meist keine Beachtung mehr geschenkt. Doch ein genauer Blick lohnt sich, denn mit dem Sektkorken haben Sie tatsächlich ein Stück Natur- und Kulturgeschichte in der Hand: Kein Geringerer als Dom Pérignon soll Kork als Verschluss für seinen Champagner entdeckt haben.

Sie kommen aus Portugal und werden in der Sektkellerei SZIGETI im burgenländischen Gols immer mit großer Freude empfangen: Die Naturkorken von allerbester Qualität, die für die Herstellung von Sekt nach der Méthode Traditionnelle unverzichtbar sind. Peter Szigeti: „Der Kork, den wir beziehen, ist ein reines Naturprodukt. Dieser Verschluss ist umweltfreundlich, erneuerbar, biologisch abbaubar und wiederverwertbar. Kork ist für uns ein wesentliches Element nachhaltiger Kellerwirtschaft!“ Doch was ist Kork genau und wie werden Wein- und Sektkorken produziert? Begleiten Sie uns vom Baum bis zum fertigen Flaschenkork!

 

Die Korkeiche – genügsamer Baum mit Potenzial

Die wärme- und lichtliebende Korkeiche (Quercus suber) ist im Mittelmeerraum zu Hause – von Portugal und Spanien über Sardinien bis an die dalmatinische Küste und Nordafrika. Der immergrüne Baum hat keine großen Ansprüche an den Boden und erträgt Dürreperioden mit stoischer Gelassenheit.  Mit dem Stamm von 50 bis 90 Zentimeter Durchmesser und ihren knorrigen Ästen erreicht die Korkeiche eine Höhe von bis zu 20 Metern. Im Laufe ihrer 150 bis 200 Lebensjahre liefert eine einzige Eiche bis zu 200 Kilogramm Kork! Natürliche Korkeichenbestände bieten einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren einen schattigen und wertvollen Lebensraum. Darüber hinaus binden Korkeichen durch Photosynthese schädliches Kohlendioxid. Interessant ist, dass genützte, also geschälte Eichen drei Mal so viel CO2 binden wie ungenützte! Der Baum erleidet durch das Abrinden, das nur alle zehn bis zwölf Jahre erfolgt, keinen Schaden – und kein Baum wird gefällt.

 

So wird Naturkork von Hand gewonnen

Der größte Produzent von Kork ist Portugal. Auf insgesamt 750.000 Hektar Fläche werden Korkeichen gezogen und gepflegt. Die Whistler Korkeiche in Alentejo wurde sogar zum „Europäischen Baum des Jahres 2018“ gewählt! Bevor es aber ans Ernten des sogenannten Korkschwamms geht, muss der Baum erst einmal ein gutes Jahrzehnt wachsen. Danach wird die schützende Hülle des Stamms auch nur einmal pro Dekade von erfahrenen Arbeitern in Handarbeit abgenommen. Das Schälen geschieht zwischen Mai und August, denn während dieser Zeit entsteht zwischen Stamm und Korkschwamm ein Vakuum. Der Arbeiter schlägt mit dem Messer einen Spalt ein, worauf das Vakuum – und damit die Rinde samt Borke – durch Luft gelöst wird. Anschließend wird die Rinde um den Stamm herum von unten nach oben abgeschält und in ca. 130 Zentimeter großen, halbrunden Stücken abtransportiert. Je älter der Baum ist, desto dichter, dicker und weicher ist sein Schwamm – und je hochwertiger ist die Qualität der daraus gewonnenen Flaschenkorken. Nach der Ernte wird jeder Baum mit einer Ziffer versehen – sieht man z. B. eine „9“, heißt das, dass es noch neun Jahre dauert, bis dieser Baum erneut geschält werden darf.

 

Verarbeitung von der Rinde zum Flaschenkork

Nach der Ernte wird die Korkrinde erst einmal sorgfältig getrocknet. Nach sechs Monaten ist sie vollständig ausgehärtet und wird nun mindestens eine Stunde lang in Wasser gekocht, um sie vollständig zu reinigen. Die Rinde wird so auf natürliche Weise desinfiziert, außerdem erweitert sie ihre Zellzwischenwände: Sie wird weicher und flexibler. Nun folgt eine zweite, mindestens dreiwöchige Trocknungsphase, bevor die Korkplatten für die Herstellung von Flaschenkorken vorbereitet werden. Nur die qualitativ hochwertigsten Korkplatten eignen sich zur Gewinnung von Weinkorken! Das Ausstanzen der Flaschenkorken aus den Streifen wird mit speziellen Maschinen vorgenommen, anschließend werden die Enden jedes Korkens beschliffen. Jetzt wird noch einmal gewaschen, desinfiziert und eine Beschichtung aufgetragen, die das Einführen des Korkens in die Flasche erleichtert. Bevor die lebensmittelechten Korken auf die Reise gehen, werden sie unter Schutzatmosphäre in Kunststoffbeutel verpackt.

 

Nachhaltiger Flaschenverschluss Naturkork

Die Argumente, die für Naturkork sprechen, liegen auf der Hand: Die Herstellung des Flaschenkorks erzeugt 75 Prozent weniger Kohlendioxid als die eines Schraubverschlusses. Neben der positiven Wirkungen der Korkeiche auf Klima und Umwelt überzeugen auch die Eigenschaften des Korkstopfens: Kork dichtet bestens ab und schützt den Wein bzw. Sekt vor äußeren Einflüssen, lässt gleichzeitig aber kleinste Mengen Sauerstoff durch. Kork ist von Natur aus antibakteriell und zeigt im Kontakt mit Wein keine Ermüdungserscheinungen oder Veränderungen. Seit dem 17. Jahrhundert ist Naturkork die beste Wahl zum Verschließen von Sektflaschen – und so wie es aussieht, wird das auch lange noch so bleiben, wie Peter Szigeti bemerkt: „Es gibt für uns als Hersteller hochwertigsten Sekts nach der Méthode Traditionnelle keine Alternative zum Naturkork. Wein, Kork und Glas sind Produkte, die die Natur uns schenkt. So passt alles im Sinne der Nachhaltigkeit bestens zusammen und garantiert höchsten Genuss!

 

Bei einer Kellerführung erfahren Sie noch viele interessante Details mehr über Korken, Sekt und Flaschengärung nach der Champagnermethode. Besuchen Sie die Sektkellerei SZIGETI in Gols und verkosten Sie besten burgenländischen Sekt vor Ort!

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